Routiniers und ein Newcomer in der Königsklasse
„Jeder muss bei seinem ersten Start auf dem Teterower Bergring Lehrgeld bezahlen“. Diese Worte gab der damals legendäre britische Langbahn-Weltmeister Don Godden, selbst Bergring-Pokalsieger von 1962 und 1964, seinem Sohn Mitchel mit, als dieser 1998 bei seinem Debüt nur auf einem hinteren Platz einkam. Zehn Jahre später gewann Mitchel Godden selbst die legendäre Trophäe. Man muss sich auf diesem außergewöhnlichen Grasbahnkurs hochdienen. Diese Erfahrung haben eigentlich alle Pokalgewinner des letzten Jahrzehnts gemacht. Sowohl die einheimischen Lokalmatadoren Daniel Rath (2011) und Robert Baumann (2019) als auch der Kieler Stephan Katt (2015), der Brite Paul Cooper (2017) und auch Vorjahressieger Christian Hülshorst aus Lüdinghausen brauchten Jahre, um die heiß umworbene Trophäe endlich in den Händen zu halten. Und alle Genannten wagen am Pfingstsonntag einen erneuten Anlauf. Es gibt aber immer mal wieder Ausnahmen von dieser Regel. Im Vorjahr begeisterte Shootingstar Kai Haase bei seinem Bergring-Debüt mit spektakulärer Fahrweise die Fans und räumte in der Speed-Cross Klasse alle Pokale auf Anhieb ab. In der Königsklasse 500 ccm könnte in diesem Jahr der 28-jährige Neuseeländer Bradley Wilson-Dean diese Rolle übernehmen. „Ich bekam einen Anruf, ob ich Interesse hätte, auf dem berühmten Teterower Bergring in Deutschland zu fahren. Ohne zu zögern habe ich mich angemeldet. Es ist eine Ehre, Teil des Line-Up zu sein.“ Der vierfache neuseeländische Meister verdient den Sommer über seine Brötchen in der englischen Liga. Beratende Unterstützung, auch beim Maschinenmaterial, bekommt er übrigens vom Bergringpokal- und Goldhelmgewinner der 1990-er Jahre Trevor Banks.
Text und Fotos: Hans-Werner Ruge