Däne Rasmus Jensen gewinnt

Däne Rasmus Jensen gewinnt den 17. Schildbürgerpokal
Nach Vorfreunde kippte die Stimmung

Endlich wieder Speedway in der Bergringstadt – die Vorfreude war groß bei allen Beteiligten auf und neben der Rennstrecke. Über 2000 Zuschauer fieberten einen spannenden Motorsportabend entgegen und traten am Ende frustriert den Heimweg an.
Als kurz vor 19 Uhr am Samstagabend, 21.August, die Stahlschuhpiloten aus 10 Nationen durch Stadionsprecher Hans-Werner Ruge begrüßt und vorgestellt wurden, ahnte noch niemand, dass dieses Rennen keinen würdigen Abschluss findet. Begeisterung bei guter Stimmung herrschte auf den Rängen. Auch brauchte im Rennprogramm in der Startaufstellung kein einziger Name geändert werden, was sehr selten bei offenen Veranstaltungen (keine Prädikate) der Fall ist.

Das Startband schnellte um 18:07 Uhr das erste Mal in die Höhe, fünf Fahrer der Vorlaufgruppe 1 begaben sich auf die 4-Runden lange Verfolgungsjagd. Und es gab gleich einen Sieger aus Deutschland, der Bayer Michael Härtel erfuhr vier Punkte. Der nächste Gewinner hieß Timo Lahti aus Finnland, Lauf drei gewann das erst 17-jährige deutsche Nachwuchstalent Norick Blödorn. Den Sieg aus der vierten Gruppe sicherte sich erwartungsgemäß Grand-Prix-Star Jason Doyle aus Australien. Nachdem 12 Rennen der vier Vorlaufgruppen mit je fünf Fahrern absolviert waren, standen die Halbfinalteilnehmer fest. Lediglich Lukas Fienhage, der Langbahnweltmeister aus 2020, musste zu diesem Zeitpunkt als einziger Deutscher seine Sachen packen. Härtel, Blödorn und Kai Huckenbeck hatten sich einen Platz in den Halbfinals erkämpft. Auf Grund der unzufriedenen Bahnverhältnisse bei den Aktiven kam es zu ersten Gespräche mit den Verantwortlichen. Der Bahndienst drehte mit seiner Technik Runde um Runde und versuchte, es den Motorsportlern so gut wie möglich gerecht zu machen. Der spätere Finallauf-Sieger Rasmus Jensen aus Dänemark gewann das erste Rennen der Halbfinalgruppe 1, gefolgt von Kai Huckenbeck und dem Polen Kacper Gomolski. Auch die zweite Halbfinalgruppe wurde durch Schiedsrichter Andre Haltermann auf die Reise geschickt. Nach einem Sturz und Rennabbruch durch Härtel und Doyle kam es aber zu keinen weiteren Halbfinalbegegnungen, es herrschte erst einmal „Funkstille“ in der Bergring-Arena. Die Rennleitung begab sich auf Wunsch der Aktiven ins Fahrerlager, um über den weiteren Verlauf zu diskutieren.
Die meisten der 20 Fahrer waren nicht mehr bereit, an den Start zu gehen. Sie befanden die Bahn als zu gefährlich und verweigerten ihre weitere Teilnahme. Wieder drehten die Traktoren mit Schleppen ihre Runden, denn irgendwie musste ja noch der Tagesendlauf, sprich das Finale, über die Bühne gehen. Sechs Teilnehmer sah dieses Rennen vor – und es fanden sich auch die gleiche Anzahl von Fahrern am Start ein, die sich „freiwillig“ und ohne vorheriger Qualifikation meldeten. Dieses „Novum“ (im negativen Sinn) wird in die Analen des Teterower Rennens um den „Schildbürgerpokal“ eingehen und hoffentlich einmalig bleiben.
Der 27-jährige Jensen schoss beim letzten Rennen des Abends als Erster aus den Bändern, fuhr die schnellste Zeit und gab seine Führung bis zur Zieldurchfahrt nicht mehr ab. Michael Härtel und Norick Blödorn retteten die deutschen Farben und belegten die Plätze drei und vier hinter dem Finnen Timo Lahti.
Nach der Siegerehrung, aber auch schon davor, verließen die angereisten Speedwayanhänger mit gesenktem Kopf und zum größten Teil frustriert die Bergring-Arena und hoffen nun für die Zukunft, dass sich so ein Ausgang der Veranstaltung nicht noch einmal wiederholt.

Ergebnisse
Gruppe 1:
1. Filip Hjelmland (S), 10 Punkte, 2. Adrian Gala (PL), 6, 3. Michael Härtel (D), 5, 4. Vladimir Borodulin (RUS), 4, 5. Jonas Knudsen (DK), 3.
Gruppe 2:
1. Timo Lahti (FIN), 11, 2. Kai Huckenbeck (D), 9, 3. Rasmus Jensen (DK), 7, 4. Szymon Szlauderbach (PL), 4, 5. Ondrej Smetana (CZ), 1.
Gruppe 3:
1. Kacper Gomolski (PL), 10, 2. Norick Blödorn (D), 7, 3. Norbert Kosciuch (PL), 6, 4. Chris Harris (GB), 6, 5. Daniel Klima (CZ), 1.
Gruppe 4: 1. Jason Doyle (AUS), 11, 2. Dimitri Bergé (F), 9. 3. Jesper Knudsen (DK), 5, 4. Daniel Jeleniewski (PL), 4, 5. Lukas Fienhage (D), 1.
Finale: 1. Rasmus Jensen, 2. Timo Lahti, 3. Michael Härtel, 4. Norick Blödorn, 5. Jesper Knudsen, 6. Adrian Gala

Bericht und Foto: Peter Stanislawski

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